FAZIT zum #a40mooc: ICH KANN EINFACH NICHT DAS GANZE INTERNET LESEN

…auch wenn ich es gerne würde.

Zunächst einmal möchte ich mich bei Anja C. Wagner und allen Unterstützer/innen und Teilgebenden sowie der Plattform mooin bedanken, dass so etwas tolles gestaltet werden konnte. Mehr Infos zum #A40MOOC gibt es hier. Es hat sich viel getan im Bildungsbereich und MOOCs gehören mittlerweile (fast) als Standard dazu. Das heißt, man erhält kostenfreie Lerneinheiten serviert. Zum Frühstück, zum Mittag, zum Nachmittagstee und zum Abendessen. Das ist einfach wunderbar!!

Anbei sei auch auf das Interview zwischen Anja C. Wagner und mir verwiesen, wo ich über das „Internet der Dinge“ erzähle (im MOOC Kapitel 6 zu Mensch-Maschine-Interaktion).

In der Regel lasse ich zumindest eine Mahlzeit aus Zeitmangel weg, bzw. meine Prioritäten liegen anders. Im echten Leben und auch beim #a40mooc – Und genau das ist auch mein FAZIT des #a40mooc, welcher durch die aufeinander aufbauenden Info-Häppchen sehr gut didaktisch aufbereitet und mit den Videoeinheiten von Anja C. Wagner wunderschön in Szene gesetzt wurde. Allerdings fehlt mir einfach die Zeit, mich mit den Inhalten in verdienter Tiefe zu beschäftigen, welche sicherlich sehr spannend gewesen wären und auch für mich das eine oder andere Neue aufgetischt hätten. Aber leider habe ich „nur“ 2 Badges/ Auszeichnungen geschafft.

Interessant fand ich das 7. Kapitel zu Creative Thinking, weil ich selbst gerne kreativ arbeite. Insgesamt stecke ich aber wohl schon recht tief in der Materie, beschäftige mich seit Jahren mit der „Thematik Lernen2.0/3.0/4.0“ und benötige im Zuge meiner Dissertation andere Inhalte. Aktuell arbeite ich an einem Paper zu adaptive-, ubiquitous- und smart learning, arbeite Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus und führe die Ergebnisse in der Gestaltung von „Smart Learning Environments“ zusammen. Und insofern „konsumiere“ ich vorrangig andere Quellen, sprich wissenschaftliche Paper von Konferenzen etc. Und grundsätzlich gilt, je mehr die Lernangebote den Bedürfnissen entsprechen, umso bessere Lernerfolge können erzielt werden. Insofern stellt sich die Frage, wie man eine größtmögliche Passung zwischen Lernbedürfnissen und -angeboten herstellen könnte?? Außer dass man natürlich nur das durcharbeitet, was einen interessiert, was wiederum Zeit zum Selektieren voraussetzt. Zudem war ich in der Woche des #a40mooc noch auf dem Unicorns in Tech-Festival, das mich absolut begeistert und wiederum zeitlich eingebunden hat.

Den #a40mooc habe ich insofern leider eher nebenbei über Twitter mitverfolgt. Für mich sind auch die Beiträge in den Foren interessant gewesen und es ist einfach schön eine Community-Plattform zu haben, auf welcher man sich fachlich austauschen und zusammen Ideen generieren kann. Zudem kann man nachträglich nochmal reinzappen – die Inhalte stehen ja nach wie vor im Netz, laut Aussage von Anja Lorenz „so lange, bis das Internet voll ist“ – man hat also die Möglichkeit nachzuholen.

Auf der anderen Seite empfinde ich persönlich aber auch einen gewissen „Druck“, den ich mir selber mache…z.B. wie lange nach einem MOOC kann ich ein Fazit verfassen, das mir selbst als Reflektion dient, wichtige Inhalte zusammenfasst und ggf. auch für andere spannend ist? Sicherlich nicht 6 Monate später. Meiner Meinung nach erzeugen diese „neue Formen des Lernens“ auch eine gewisse Art von Stress:

  • Ich muss meine Tweets checken….(„Welche Konferenz habe ich jetzt wieder verpasst??“)
  • Ich muss den aktuellen Stand vom MOOC zumindest grob überfliegen…
  • Was kommt über den RSS-Reader rein?
  • Was passiert gerade in den Fach-Communities auf Facebook etc.?
  • Was passiert auf Slack
  • ….

Ich habe irgendwie oft den Eindruck „was wichtiges“ aus der Edu-Szene zu verpassen. Früher war mir das schlichtweg egal, weil ich es ja nicht wusste. Mein Handy schickt mir mittlerweile die ganze Zeit „push-Nachrichten“ von Expert/inn/en, die was gepostet haben – ABER ICH KANN EINFACH NICHT DAS GANZE INTERNET LESEN. Insofern mein persönliches Fazit:

Ich brauche (noch) mehr

  • Gelassenheit im Umgang mit dem Information Overload (fällt mir sehr schwer)
  • Stetige Priorisierung (auch wenn vieles leider wegfällt)
  • Ruhe zum entspannten Lernen
  • Zeit

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die einzelnen Kapitel im #a40mooc noch nachzuholen, bevor ich dieses FAZIT schreibe, allerdings muss demnächst ein weiterer CfP für die DeLFI fertig werden, insofern vertiefe ich mich mal wieder in andere Lektüre. Das Schöne am vernetzten Lernen ist ja, dass man nicht alles selber machen muss, sondern auch auf die Expertise anderer verweisen kann:

Zusammenfassungen zum #a40mooc gibt es u.a. hier:

Ein großes Dankeschön geht auch an Andrea Brücken, die die Inhalte der 7 Kapitel in ihren Sketchnotes wunderbar visualisiert hat:

  • Arbeitskultur: Umgang mit Entgrenzung & Mobilität

1_Arbeitskultur

  • Arbeitsorganisation: Papierloses Büro und gelebte Kollaboration

2_Arbeitsorganisation

  • Abbau der Hierarchien: Neue Organisationsformen und Wege dorthin

3_Abbau Hierarchien

  • Bildung: Arbeiten = Lernen 4.0

4_Bildung

  • Networking: Transformation der Orte und Beziehungen

5_Networking

  • Mensch-Maschine: Plattformen und Internet of Things

6_MMI. 6

  • Creative Thinking: Bedeutung von User Experience und kreativer Umgebung

7_Creative Thinking

Wahsinn, was in 7 Tagen alles an Inhalten entstehen kann!

Mir persönlich gefällt die interaktive, offene, partizipative Lernform, die in diesem MOOC realisiert wurde, wenngleich ich mich gerne mehr eingebracht hätte. Das entspannte, zurückgelehnte Lernen kommt wieder, wenn die Dissertation fertig ist – insofern muss ich wohl noch ca. 1-2 Jahre durchhalten. Und dann unternimmt Anja ne Bildungsreise nach Asien und setzt den #a40mooc2 (#a70mooc) auf. In diesem Sinne bin ich gespannt, was die Zukunft bringt.

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