Im vergangenen Jahr durfte ich als Expertin im Forum für offene Innovationskultur des Stifterverbands im Rahmen des Projektes innOsci mitwirken. Das BMBF-geförderte Projekt innOsci unterstützt die Hightech-Strategie der Bundesregierung und ist außerdem Teil ihrer neuen Datenstrategie.
innOsci versteht sich als Plattform und Think Tank. Dementsprechend haben unterschiedliche Akteure aus unterschiedlichen Branchen und Disziplinen daran mitgewirkt, ein Framework zur Förderung von Offenheit in Wissenschaft und Wirtschaft zu erarbeiten.

Ziel war es zu konkretisieren, welche Fertigkeiten Menschen brauchen, um in Offenen Prozessen erfolgreich handeln zu können. Open Innovation und Open Science sind in aller Munde. Sie versprechen passgenaue Lösungen, radikale Innovationen und neuartige Erkenntnisse für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.
Open Innovation
innOsci, 2021
ist die Öffnung von Organisationen anderen Akteur:innen gegenüber, um externe Innovationsquellen in die eigenen Innovationsprozesse einzubeziehen und unbekannte interne Innovationsquellen offen zu legen. „Open“ wird hier auf die Organisation und den Prozess, und nicht den Inhalt an sich, bezogen. Inhalte und Ergebnisse aus Open Innovationsprozessen sind im unternehmerischen Kontext meist nicht frei zugänglich.
Um Open Practices (vgl. Glossar zu Openness) erfolgreich anzuwenden, braucht es bestimmte Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen. innOsci beschäftigt sich daher mit folgenden Fragen:
- Was sind die “Future Skills” für Openness?
- Welche Fähigkeiten brauchen wir, um “Openness” in unser Denken und Handeln zu integrieren?
- Wie können wir eine innere Haltung entwickeln, welche Openness und damit auch Unsicherheit in Forschungs-, Kooperations- und Innovationsprozessen zulässt und sogar begrüßt?
- Welche Fertigkeiten benötigen wir in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt und welches Wissen müssen wir uns aneignen, um globale gesellschaftspolitische Herausforderungen zu lösen?
- wo und wie werden diese Future Skills vermittelt?
Im Zuge der über mehrere Monate andauernden Zusammenarbeit in 2021 habe ich selbst gemerkt, wie sich auch für mich die Bedeutung von “Openness” verändert hat. Open Science oder Open Access waren mir als “Grundhaltung” zumindest im wissenschaftlichen Kontext schon immer wichtig. Was ich im Rahmen dieses spannenden Projektes gelernt und auch tief verankert habe, ist der enorme Mehrwert auch im unternehmerischen Kontext. Vor allem wenn es um das Innovieren von neuen Produkten, Services, Geschäftsmodellen, Prozessen, Arbeits- und Lernformen bzw. digitale Transformation & New Work generell geht.
In der Wirtschaft ist Open Innovation jedoch noch eher die Ausnahme als die Regel. Unternehmen konkurrieren in der Regel mehr als dass sie in Kooperationen zusammenarbeiten. Die Innovationsfähigkeit ist aber von offenen Ökosystemen abhängig.
Von daher haben wir uns im Forum innOsci in 2021 damit beschäftigt, welches Mindset, welche Skills und Tools in der Wirtschaft (Open Innovation) und Wissenschaft (Open Science) sowie in ihren Arbeitswelten in Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen benötigt werden, um eine Kultur der Offenheit zu fördern.

Den kompletten Projektbericht “Future Skills for Openness/ Ein Framework zur Förderung von Offenheit in Wissenschaft und Wirtschaft” gibt es hier zum Download.
Meiner Meinung nach wird es zukünftig insbesondere in globalen Märkten immer wichtiger werden, in Kooperationen zu denken und zu agieren. Der globale Wettbewerb ist enorm stark geworden. Wenn Deutschland angesichts der internationalen Investitionen und Entwicklungen in USA und Asien nicht den Anschluss verlieren möchte, ist es sinnvoll, branchen- generationen- und disziplinübergreifend zu forschen, zu lernen, zu entwickeln und zu agieren.
Da ich mich seit längerer Zeit mit dem Konstrukt “Metaverse” im Kontext Lernen und Bildung befasse, ist es mir ein Anliegen, in meiner Gestaltungsarbeit unterschiedliche Perspektiven, Blickwinkel und Fragestellungen einzubeziehen. Das Metaversum ist ein sehr komplexes Thema. Es betrifft die ganze Gesellschaft und wird uns zukünftig noch stark beschäftigen, da es viele unserer Lebensgewohnheiten verändern wird. Insbesondere auch, wenn es um die Zukunft der Arbeit geht, wird es zu dynamischen Veränderungen kommen, auch was neue Lernformen und insbesondere auch virtuelle Lernorte in einem Metaverse4Learning betrifft.
Demnächst wird es einen detaillierten Blogpost zum Metaverse for Learning geben. Als erste Einstimmung gibt es heute einen neuen Podcast. Zusammen mit Christoph Haffner und Torsten Fell habe ich im SAP EducationNewsCast Podcast über Definitionen, Merkmale, Abgrenzung zu anderen Lernformen, Potentiale sowie Risiken gesprochen. Was das Metaversum auszeichnet, ist das Verschmelzen zwischen digitaler und analoger Welt in Echtzeit auf Basis von Technologie-Ökosystemen. In diesem Zusammenhang werden unterschiedliche Arten von Technologien in neuen Use Cases zusammengeführt, wie folgende Grafik veranschaulicht:

Alle Details zu den Layern, Merkmalen, Potentialen aber auch Risiken gibt es hier im Podcast:
🎧 openSAP https://lnkd.in/eSyQqfTN
🎧 Apple https://lnkd.in/dTuAZde
🎧 Spotify https://lnkd.in/ekfP_4if

Eine schriftliche Zusammenfassung ist hier zu finden. Vielen Dank an Thomas Jenewein und Christoph Haffner für die Einladung und Aufbereitung der Inhalte!!
Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass wir uns viel stärker damit befassen, wie eine wünschenswerte Zukunft aussehen könnte. Wie könnte also ein sinnstiftendes, menschenzentriertes Metaversum des Lernens aussehen? Vielleicht wie eine Ecopunk-designte Erlebniswelt created by rooom AG?
Genau damit beschäftigt sich in diesem Jahr auch verstärkt die Smart Learning Community. Ganz im Sinne des Ansatzes von Open Practice, Open Innovation und Open Science beschäftigen sich die Smart Learning Pirates als transdisziplinäre Community mit den unterschiedlichen Facetten eines zukünftigen Metaversums des Lernens. Als Highlight haben wir erstmals ein Futures Literacy Laboratoy zum Thema “Metaverse” ins Programm aufgenommen. Wer daran teilnehmen möchte findet alle Informationen hier im Booklet:
Anmeldungen sind bis 01.05.2022 möglich via https://smarter-education.de/
Zum Schluss noch eine kleine Ankündigung: Ich bin Initiatorin vom Metaverse4Learning HUB – dieser ist als Teil von #meinZiel22 entstanden. Mitte März ist ein erster Open Innovation Workshop dazu angesetzt. Grundlage ist ein Concept Paper zu Problemstellung, Vision, Ziel und Vorgehen eines möglichen Metavese4Learning HUBs im deutschsprachigen Raum. Ein erstes transdisziplinäres und generationsübergreifendes Kernteam hat sich dazu bereits formiert. Wer Interesse an einer Mitwirkung hat, kontaktiert mich gerne über die üblichen Kanäle.

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